Bilder und Musik
- Harald Wittig
- 26. Feb. 2015
- 3 Min. Lesezeit

Für viele Menschen ist das Erleben von Musik mit Bildern verbunden: Menschen sehen beim Musikhören innere Bilder. Diese können abstrakt sein und auf Farben sowie Kontraste reduziert sein. Häufig scheinen aber auch komplette Filme vor den inneren Augen abzulaufen – auf Journalistisch gerne „Kopfkino“ genannt. Es gibt sicherlich noch andere Erscheinungsformen dieses „Bilderhörens“ und vermutlich etliche Zwischenformen. Genau weiß ich das nicht und ich kenne auch kaum Studien. Aber um Wissenschaft und Aussagen mit allgemeingültigem Anspruch und zumindest überprüfbarem Gehalt soll es in diesem Beitrag nicht gehen. Vielmehr möchte ich Ihnen meine Gedanken zu dem Zusammenhang von Bild und Musik mitteilen.
Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass die Musik eine abstrakte Kunstform ist, die als solche für sich alleine stehen kann und sich selbst genügt. Auch Musik, die bewusst zu Bildern gemacht wird, kann nach meiner Hörerfahrung sehr gut ohne die Stand- oder Bewegtbilder, der sie ursprünglich zugeordnet ist, auskommen. Umgekehrt kann der mit einer großen Vorstellungskraft gesegnete Hörer für ein Stück Bilder-Musik- ich denke da an Soundtracks - durchaus neue, selbst geschaffene Bilderwelten sehen. Davor habe ich gehörigen Respekt, denn diese Form des imaginären Nachschaffens ist ein Ausdruck einer wohl naturgegebenen Kreativität, die mir selbst abgeht. Ich sehe beim Musikhören in der Regel die Ausführenden, sprich die Musiker. Wenn Sie so wollen, läuft vor meinem inneren Auge ein Konzertfilm ab, der in Abhängigkeit von meinen auditiven Fähigkeit en zwar mehr oder weniger detailreich das Musikmachen zeigt, aber keinerlei eigenes, von den musikalischen Klängen losgelöstes Eigenleben hat. Oft gibt es auch gar keine Bilder. Dafür spüre ich nicht selten Klänge, die ich dann, in Ermangelung passender Begriffe als „gummiartig“, „samtig“ oder „kunststoffglasig“ - um nur drei Beispiele zu nennen – beschreibe. Inzwischen glaube ich, dass ich im Sinne der heutigen Wahrnehmungstheorie hauptsächlich der sogenannte Kinästhetische Typ bin. Ein Stück weit - das glaube und hoffe ich zumindest – ist wohl auch der „Auditive Typ“ anteilig vorhanden. Allerdings ist meine visuelle Prägung weitaus weniger stark. Recht ungewöhnlich für einen Photographen? Möglich, das weiß ich nicht. Ich kenne aber Musiker, die tatsächlich und nachweisbar zu beinahe 100 Prozent „Visuelle Typen“ sind. Wo doch auch Sie erst einmal angenommen haben, dass Musiker berufsbedingt „Auditive Typen“ sein müssen, stimmt´s?
Wenn Sie sich meine Website schon näher angesehen haben, wissen Sie, dass Sie in den Galerien „Farbloses“, „Natürliches“ und „Gegenständliches“ auch Musik hören können – ein Klick auf den roten „Play Button“ genügt. Da Sie es schon immer wissen wollten und sich diesbezüglich längst die einschlägigen Fragen gestellt haben: Die Musik habe ich selbst komponiert, eingespielt und produziert. In der Tat währt meine Liebe und Leidenschaft zur Musik noch länger als die zum Photographieren und geht über die intensive Liebhaberei weit hinaus. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht einmal erzählen werde.
Zurück zum Hauptthema: Wenn Sie diesen Beitrag von Anfang an gelesen haben, ahnen Sie es bereits: Diese Musikstücke haben keinen weiteren Bezug zu den Photographien und könnten ebenso gut neben anderen Bildern stehen. Die Stücke haben auch ihre eigenen Titel: „Andacht“ heißt das Musikstück das unter „Farbloses“ zu hören ist, das zu „Natürliches“ nennt sich „Seelenzauber“ und das orientalisch angehauchte in der Galerie „Gegenständliches“ habe ich schlicht „Gibraltar“ genannt. Wenn Ihnen die Musik gefällt, freut mich das. Sie müssen sie selbstverständlich nicht mögen – es ist Ihre Entscheidung, ob Sie das „Abspiel-Knöpfchen“ klicken. Da ich ein weiterführendes Interesse an meiner Musik Ihrerseits nicht von vorneherein ausschließen kann – und ganz bestimmt auch nicht möchte - , möchte ich auf meine Soundcloud-Seite https://soundcloud.com/harald-wittig hinweisen, wo Sie sich noch einige andere Musiken anhören können. Sollten Sie Einzelheiten zu den Stücken wissen wollen, können Sie mich sehr gerne über das Kontakformular – jawohl, unter „Kontakt“ zu finden -, anschreiben. Ihre Fragen sind ebenso willkommen wie sonstige Post.